Nach mehr als 15 Jahren erfolgreicher Entwicklung steht das beliebte Addon WeakAuras vor dem Ende. Die Entwickler gaben bekannt, dass es keine Version für die kommende WoW-Erweiterung Midnight geben wird. Grund sind tiefgreifende Änderungen an den Addon-Schnittstellen (APIs), die Blizzard in der Alpha-Phase testet.
Blizzard schränkt Addons stark ein
Mit den neuen Beschränkungen wird nahezu das gesamte System der Echtzeitkampfdaten – also Informationen über Buffs, Cooldowns, Casts oder Ressourcen – für Addons gesperrt. Zwar können diese Daten noch dargestellt werden, jedoch ohne eigene Logik oder Bedingungen.
Damit fallen zentrale Funktionen von WeakAuras weg:
- Bedingungen und Aktionen
- Mehrfach-Trigger in einer Aura
- Klonende Trigger
- Hervorhebungen wichtiger Zauber oder Abklingzeiten
Die Entwickler sagen grundsätzlich: Addons dürfen noch Oberflächen gestalten, aber nicht mehr dynamisch auf Spielsituationen reagieren.
Keine Zukunft in Midnight
Eine stark abgespeckte Version wäre nur mit monatelanger Arbeit möglich und würde am Ende kaum wiederzuerkennen sein. Deshalb habe man sich schweren Herzens entschieden, keine neue WeakAuras-Version für Midnight zu entwickeln.
Unterstützt werden weiterhin:
- Classic-Versionen von WoW
- bis Patch 12.0 (The War Within)
Auswirkungen auf die gesamte Addon-Szene
Die Änderungen betreffen nicht nur WeakAuras, sondern auch viele andere Addons. Besonders betroffen sind:
- Damage Meter
- Nameplates
- Unit Frames
- Chat-Addons
Viele Entwickler könnten daher zu einem ähnlichen Schluss wie das WeakAuras-Team kommen.
Kritik an Blizzard
Das Team wirft Blizzard vor, die Tragweite dieser Maßnahmen lange Zeit heruntergespielt zu haben. Noch im April hieß es, die meisten Addons würden nicht betroffen sein und die Einschränkungen kämen erst „am Ende des Prozesses“.
Game Director Ion Hazzikostas hatte damals betont, dass man die Umstellung langsam angehen wolle. Nun aber sei der Eindruck, dass Blizzard „das Pflaster abreißt“ – mit drastischen Folgen für die Addon-Landschaft.
Persönliche Abschiede der Entwickler
Die Bekanntgabe war zugleich ein emotionaler Abschied:
- Stanzilla, seit über 15 Jahren dabei, bezeichnet WeakAuras als Sprungbrett seiner Karriere.
- Infus hebt die riesige Nutzerbasis von über einer Million Spielern hervor.
- Buds blickt auf acht Jahre voller Kreativität und Community zurück.
- Rivers bleibt optimistisch, dass Blizzard irgendwann eine Lösung findet – auch wenn das Team dann nicht mehr beteiligt sein wird.
Wie könnte es weitergehen?
In einem begleitenden Q&A stellten die Entwickler klar, dass eine Fortführung nur dann denkbar wäre, wenn Blizzard grundlegende Änderungen zurücknimmt. Drei Szenarien würden Hoffnung machen:
- Addons könnten wieder geheime Werte kombinieren und Logik berechnen.
- Zumindest der persönliche Combat State bleibt zugänglich.
- Blizzard revidiert die Änderungen komplett – was allerdings als sehr unwahrscheinlich gilt.
Fazit
Mit Midnight endet eine Ära: WeakAuras wird eingestellt. Das Team dankt der Community für jahrelange Unterstützung und hofft, dass Blizzard seine Pläne zumindest teilweise überdenkt. Für viele Spieler und die Addon-Szene insgesamt markiert dies einen tiefen Einschnitt – und möglicherweise das Ende eines der wichtigsten Werkzeuge der modernen WoW-UI.
Von folgenden Quellen beziehen wir unsere Informationen: